Die Kunst des Weinreben-Schneidens: 

Tipps für eine erfolgreiche Ernte

Das schneiden von Weinreben ist eine entscheidende Praxis für jeden Weinliebhaber, der seine eigenen Trauben ernten möchte. In diesem Beitrag werden wir die Grundlagen des Weinreben-Schneidens, die verschiedenen Schnitttechniken und den optimalen Zeitpunkt für diese wichtige Aufgabe erkunden.



1. Warum ist das Schneiden wichtig? 

Das schneiden von  Weinreben trägt nicht nur zur Formgebung der Pflanzen bei, sondern beeinflusst auch das Wachstum der Trauben und damit die Qualität des Weins. Ein ordnungsgemäß geschnittener Weinstock fördert eine bessere Belüftung und Sonneneinstrahlung, was zu einer gesünderen Ernte führt.

2. Die verschiedenen Schnitttechniken: Minimalschnitt, Kordonschnitt und Spaliererziehung im Drahtrahmen im Vergleich:

  • Minimalschnitt: Diese Technik zielt darauf ab, hohe Mengen zu ernten bei vergleichbar wenig Arbeitsaufwand. Jedoch leidet die Qualität sehr darunter. Bei dieser Technik wird der Weinberg nur maschinell bearbeitet und es findet keine Handarbeit mehr statt. Der Rebschnitt sowie die Formgebung erfolgen somit auch maschinell.
  • Kordonschnitt: Hierbei wachsen die Sommertriebe an einzelnen Zapfen, an einem Trieb der Flach auf den Drahtrahmen gebogen wurde. Dieser Trieb bleibt Jahr für Jahr stehen. Nur die Sommertriebe werden im Winter auf 2 Augen zurück geschnitten. Da es im Weinbau sehr viele verschiedene Rebsorten gibt und diese auch schon in der Erziehung der Reben große Unterschiede aufweisen, ist der Kordonschnitt nicht immer der beste Rebschnitt um seine Rebanlage zu pflegen. Es gibt Rebsorten die unfruchtbar auf den ersten 2 Augen sind und dadurch hat man einen Ertragsausfall bei falschem Rebschnitt. Außerdem hat man mit der Zeit das Problem, dass die Rebanlage in die Höhe wächst.
  • Spaliererziehung im Drahtrahmen: Hierbei wird jedes Jahr ein neuer Sommertrieb angeschnitten. Somit ergibt es sich, dass die Rebe jedes Jahr wieder in Form gebracht wird. Der vorjähriger Sommertrieb wird auf einen Drahtrahmen gebogen. Die daraus wachsenden Sommertriebe werden mithilfe von 4 Heftdrähten in einem Drahtrahmen befestigt. Durch das senkrechte ausrichten der Triebe erreichen wir eine maximale Sonneneinstrahlung, gute Luftzirkulation und können die Anzahl der Trauben besser regulieren.
Jede dieser Techniken hat seien Vor- und Nachteile, und die Wahl hängt von Faktoren wie Rebsorte, Klima und persönlichen Präferenzen ab. Die sorgfältige Auswahl der Schnittechnik kann einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit der Reben und die Qualität der Trauben haben.


3. Der optimale Zeitpunkt für das Schneiden

Der optimale Zeitpunkt für das Schneiden der Reben ist in der Winterzeit, nachdem die Blätter von den Sommertrieben gefallen sind. In den Blättern sind nämlich Nährstoffe, die die Rebe noch vor der Winterruhe einlagert, und diese wieder im Frühjahr beim Austrieb benötigt. Deshalb sollte man darauf warten, dass das Rebholz komplett ausgereift ist und alle Blätter abgefallen sind.

4. Schritt-für-Schritt-Anleitung

Zum Rebschnitt im Spalier

  • Beginnen Sie mit dem Entfernen von alten, kranken oder toten Holzteilen.
  • Richten Sie Ihren Schnitt auf das Erreichen einer offenen, luftigen Struktur aus. Es sollten keine Reben überlappen.
  • Beachten sie die spezifischen Bedürfnisse Ihrer Rebsorte und passen Sie den Schnitt entsprechend an.
  • Schneiden Sie einen „Zapfen“ und eine Route, die im Frühjahr dann auf den Drahtrahmen gebogen wird.

5. Tipps für Anfänger

  • Beginnen sie mit einfachen Schnitttechniken und entwickeln Sie Ihre Fähigkeiten im Laufe der Zeit
  • Beobachten Sie Ihre Reben regelmäßig und passen Sie den Schnitt an ihre Bedürfnisse an.

Das Schneiden von Weinreben erfordert Zeit und Hingabe, aber die Belohnungen in Form einer gesunden Ernte und köstlichen Weins sind es wert. Nutzen Sie diese Tipps, um Ihre Weinreben optimal zu pflegen und Ihren eigenen einzigartigen Tropfen schaffen.



So schneiden Wir unsere Reben

Wir schneiden unsere Reben stets im System: Spaliererziehung im Drahtrahmen.

Hier im linken Bildsieht man eine 35 Jahre alte Rebe die 2 Ruten trägt und ihre dazugehörigen Sommertriebe.

Im rechten Bild sieht man die angeschnitten Ruten die nun, im nächsten Schritt auf den Drahtrahmen gebogen werden. Zudem haben wir einen Sicherheitszapfen angeschnitten sollte eine Rute beim Biegen abbrechen.